Weihnachten aus der Perspektive eines Gastronomie-Azubis

Liebe Leserinnen und Leser,

mein Name ist Verena, ich bin 18 Jahre alt und mache eine Ausbildung zur Hotelfachfrau im Best Western Plus Kurhotel an der Obermaintherme.

Bevor man sich für eine Stelle als Azubi bewirbt, informiert man sich natürlich über den Beruf und sucht sich Vor-und Nachteile raus.

Ein Punkt, der in der Gastronomie immer negativ betrachtet wird, ist das Arbeiten an den Feiertagen, besonders an Weihnachten und Silvester.

Da ich jetzt schon im 3. Lehrjahr bin und dieses Jahr meine Abschlussprüfungen mache, konnte ich mir eine eigene Meinung über dieses Thema bilden und ich finde, dass die Weihnachts- und Silvesterzeit, die immer so stressig beschrieben wird, die schönste Zeit im ganzen Jahr ist!

Warum? Ganz einfach!

Diese Zeit war bis jetzt immer Familienzeit. Aber nur, weil man gleichzeitig auf die Arbeit geht, heißt das nicht, dass die Familie zu kurz kommt.

Im Gegenteil! Man feiert Weihnachten sogar mit 2 Familien. Die Kollegen und auch die Gäste werden im Laufe der Zeit nämlich zu einer 2. Familie. Mit ihnen erlebt man Höhen und Tiefen, lernt seine Stärken und Schwächen kennen, man meistert zusammen Aufgaben, von denen man nie gedacht hätte, dass man sie schafft, und das alles macht eine Familie doch aus, oder?

Klar ist die Weihnachtszeit voller Trubel und es gibt viel zu tun, aber wenn man seine Familie hinter sich hat, die einen stärkt und schützt, kann doch eigentlich gar nichts passieren.

Besonders in der weihnachtlich geschmückten Atmosphäre herrscht gute Laune. Alles leuchtet und glitzert, da kann es schon einmal passieren, dass man beim Besteck polieren oder Tische eindecken ein Weihnachtslied vor sich hin zwitschert.

An den Abenden, an denen das meiste Geschäft läuft, wird auch am meisten gelacht. Viele Gäste besuchen uns jedes Jahr an den Weihnachtstagen und freuen Sich zu sehen, wie wir uns alle im Vergleich zum Vorjahr entwickelt haben. Eben wie die Tante, die dich schon lange nicht mehr gesehen hat.

Ich will jetzt nicht sagen, dass immer alles perfekt abläuft. Natürlich geht auch mal etwas schief, aber die Patzer werden schnell wieder vergessen.
Wenn man sich nach einem anstrengenden Arbeitstag die zufriedenen Gäste ansieht und selbst ein bisschen stolz auf sich ist, ist das die beste Belohnung, die man kriegen kann.

Also wenn euch die Tatsache abschreckt, dass man an Wochenenden und Feiertagen arbeiten muss, gebe ich euch mit auf den Weg, es doch einfach mal auszuprobieren.

Im Grunde ist man an Weihnachten immer bei seiner Familie, auch wenn man auf Arbeit ist.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen einen guten Start ins Jahr 2018!